Sting. Der Name steht für Rockmusik, aber auch für Charity und den Einsatz für Menschenrechte. Der ehemalige Sänger der Rockband „Police“ ist seit Jahren aber auch ein gefeierter Winzer. In der Toskana hat er ein feudales Anwesen erstanden und das Weingut „Il Palagio“ zu einer Marke aufgebaut, wobei „Bio“ ganz groß geschrieben wird. Eine Flasche „Sister Moon“, ein Rotwein, für den Sting heuer ausgezeichnet wurde, kostet stolze 36 €. Das Achterl kommt da schon auf 4,50 €.
4,50 € beträgt auch der Stundenlohn der Erntehelfer, die in Stings Weinbergen die Reben lesen. Die große „Sorgfalt und Aufmerksamkeit“, die Paolo Rossi, der Manager des Guts, den Reben laut Website angedeihen lässt, wird ihnen nicht zuteil. Sie sind Asylwerber aus Pakistan oder aus afrikanischen Staaten, die in Italien keine Arbeitsgenehmigung haben. Stings Gutsverwalter nutzten das voll aus. Die Polizei spricht davon, dass diese Arbeiter unter „unmenschlichen, sklavenähnlichen Bedingungen“ ihre Arbeit verrichten mussten.
Ein Sittenbild der Arbeitsverhältnisse in der Landwirtschaft, wo hinter den Werbesprüchen von „Bio“ und „Aus der Region“ meist blanke Ausbeutung steckt.
Lesetipp:
Broschüre: »Willkommen bei der Erdbeerernte! Ihr Mindestlohn beträgt…«
Von den Erfahrungen in der Sezonieri-Kampagne ausgehend haben wir migrantische Landarbeiter_innen, Gewerkschafter_innen und Aktivist_innen von Irland bis Rumänien, von Österreich bis Spanien gefragt, wie sie in Europa für Papiere, soziale Rechte und gute Arbeitsbedingungen kämpfen.
14 Texte und Interviews – in deutscher, englischer und rumänischer Fassung.
Preis: Spende + Porto
Bestellungen unter: info[a]gernottrausmuth.at