Es ist an der Zeit

Minister Doskozil will den Soldaten, die für die Republik gestorben sind und noch sterben müssen, ein Denkmal setzen. SozialistInnen wollen, dass keine Soldaten mehr sterben müssen.

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„Ja, auch Dich haben sie schon genauso belogen
So wie sie es mit uns heute immer noch tun
Und du hast ihnen alles gegeben:
Deine Kraft, Deine Jugend, Dein Leben“

Die Jahre des permanenten Sparzwangs sind vorbei. Also nicht nur die Menschen, aber für das Bundesheer. Minister Doskozil darf aber nicht nur für neue Gerätschaft mehr Geld ausgeben. Weil er in seinem Budget offensichtlich mehr hat als er braucht, kam ihm nun die glorreiche Idee ein Denkmal für die Soldaten zu errichten, die im Dienst für die Zweite Republik gestorben sind UND in Zukunft noch sterben werden.

Bei meiner letzten Wanderung im Karwendel fand ich zufällig eine Gedenktafel für einen jungen Mann, der dort oben auf über 2000 Meter als Grundwehrdiener sein Leben lassen musste. Er starb an den Strapazen eines sinnlosen Gewaltmarsches. Die Tafel ließ nicht etwa das Bundesheer oder das Verteidigungsministerium errichten, sondern die Eltern des damals 18jährigen.

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Keine Ahnung, ob er mitgemeint ist unter den 52 verstorbenen Soldaten der Zweiten Republik (und wieviele werden noch dazukommen? wieviele davon werden im von Doskozil geplanten Einsatz zur „Aufrechterhaltung der Ordnung im Inneren“ sterben?). Der Tod dieses Jugendlichen ist jedenfalls Mahnung vor der Barbarei, die dem Militarismus innewohnt – selbst in Friedenszeiten.

Das von Doskozil für den Heldenplatz vorgesehene Denkmal dient aber einem anderen Zweck. Es ist nichts anderes als ein Versuch der erneuten Aufrüstung und Stärkung des Bundesheeres auch noch ein symbolisch sichtbares Zeichen zu setzen. Ein Symbol der Macht.

Dem halten wir die Worte des alten Antikriegsliedes „Es ist an der Zeit“ entgegen:

„Es blieb nur das Kreuz als die einzige Spur
Von deinem Leben, doch hör‘ meinen Schwur
Für den Frieden zu kämpfen und wachsam zu sein:
Fällt die Menschheit noch einmal auf Lügen herein
Dann kann es gescheh’n, daß bald niemand mehr lebt
Niemand, der die Milliarden von Toten begräbt
Doch finden sich mehr und mehr Menschen bereit
Diesen Krieg zu verhindern, es ist an der Zeit“

Es ist an der Zeit, den Rücktritt von Minister Doskozil zu fordern und seine von Aufrüstungsphantasien getriebenen Pläne zu verhindern.

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